Gardaseeurlaub mit Kindern: Diese Orte sollten Sie kennen
- Familie
„Ich will ans Wasser!“ „Und ich unbedingt klettern.“ „Gibt’s da auch einen Freizeitpark? Und Pferde?“ Wenn Sohnemann surfen will, die Tochter reiten und die Eltern wandern oder gemütlich durch ein hübsches Städtchen schlendern möchten, dann, ja dann ist der Gardaseeurlaub mit Kindern ideal. Auch bei schlechterem Wetter.
Der Lago di Garda ist mit rund 370 Quadratkilometern der größte See Italiens. Und drum herum führt die Gardesana, eine rund 158 km lange Uferstraße. Wohin soll’s also gehen? Wo sind die schönsten Plätze für Familien? Und wo kann man was am besten unternehmen? Hier finden Sie ausgewählte Tipps für einen Gardaseeurlaub mit Kindern – von Norden bis Süden.
Gardaseeurlaub mit Kindern im Norden
Der Norden ist ein Paradies für Surfer, Kiter und Segler. Denn die beeindruckende Bergkulisse sorgt für zuverlässige Winde, die den Gardasee zu einem der besten Surfspots Europas machen. Der Vorteil für Familien mit kleineren Kindern: Im Sommer wird es durch die ständige frische Brise hier nicht so heiß. Die Ufer allerdings sind im Norden des Gardasees nicht so flach wie im Süden und Osten und bestehen überwiegend aus Kiesstränden. Sandburgenbauen fällt daher zwar flach, aber dennoch lockt eine Reihe schöner Strände. Wie zum Beispiel der auch bei Einheimischen beliebte Spiaggia Sabbioni in Riva del Garda mit künstlichen Badeinseln, Eisdielen, Bars und schattigen Plätzen. Teenies gefällt sicher der Strand im Parco Fontanella mit Duschen, Bars, Volleyballplatz und Tischtennis. Und wenn der Nachwuchs surfen lernen möchte, bieten viele Surfschulen spezielle Kinderausrüstung an. Auch toll für Kinder ab 10 Jahren: Die angebotenen Kitekurse sorgen für unvergessliche Ferien.
Wer mal weg vom Wasser will: Die schroffen Felswände rund um die Stadt Arco sind ideal zum Klettern. Hier gibt es Kletterkurse für Kids. Für Bike-Touren ist der Norden ein perfekter Ausgangspunkt. Eine auch mit Kindern gut zu bewältigende Tour geht von Riva über die Ponalestraße entlang des Gardasees bis nach Pregasina. Die Tour dauert gut eine Stunde mit knapp 500 Höhenmetern und führt durch alte Tunnel, immer am See entlang und daher mit tollem Blick aufs Wasser.
Der Osten und Süden
Der Südosten des Gardasees und das Südufer sind nicht nur bei Sightseeing-Touristen, sondern auch ganz besonders bei Familien beliebt. Vor allem wenn man mit Kleinkindern unterwegs ist, freut man sich über die sanften Hügel und die breiten Strände mit flachen Ufern. Und was viele Kinderherzen (und oft auch Elternherzen) höher schlagen lässt: Im Südosten befinden sich die meisten Freizeitparks. Zudem locken hübsche Städtchen wie Peschiera, Rivoltella und Desenzano im Süden, Bardolino und Lazise im Südosten zum Bummeln, Eisessen und Shopping.
Die Strände im Südosten des Gardasees sind besonders für Familien mit kleinen Kindern geeignet, da sie zumeist flach sind und über eine Liegewiese, Spielplatz, Duschen oder eine Bar verfügen: zum Beispiel Punta Cornicello bei Bardolino, der Sandstrand am Hafen von Pacengo mit Tretbootverleih und der Lido di Ronchi.
Wer Teenager hat und selbst gerne mal wieder entspannt einen Aperitivo bei chilliger Musik trinken möchte, dem sei der Jamaica Beach in Sirmione empfohlen. Der Weg ganz an die Spitze der kleinen Halbinsel führt an warmen Schwefelquellen vorbei, in denen man einen kleinen Bade(wannen)-Stopp einlegen kann. Nach dem trubeligen Städtchen Sirmione taucht man am Jamaica Beach in eine andere, entspannte Welt ein.
Im Nordosten kann man von Malcesine aus zwei Mal pro Stunde mit der Funivia Seilbahn in wenigen Minuten auf den 1.760 Meter hohen Monte Baldo fahren. Was dabei großen Spaß macht: Die Gondel dreht sich einmal um 360 Grad, so dass man mal den Tal- und mal den Bergblick hat. Oben auf dem „Dach des Gardasees“ angekommen, gibt es nicht nur einen Biergarten zur Stärkung, sondern auch eine kleine Höhle für Entdecker.
Wer seinen Kindern einen Ausritt versprochen hat: Corti Gardesane bei Costermano sul Garda ist ein traumhafter Reiterhof auf dem Bio-Landgut Casa Viva, ein Vorzeigeprojekt biologischer Architektur. Hier werden sowohl Reitstunden als auch Ausritte in die Umgebung angeboten, die Unterrichtssprachen sind Italienisch und Englisch.
Gardaseeurlaub mit Kindern im Westen
Das Westufer ist zum einen ruhiger, da es weiter weg liegt von der Brenner-Autobahn, zum anderen bieten die Berge am Westufer eine außergewöhnliche Kulisse für die eleganten Belle Epoque-Häuser mit Park und Seeblick. Vor über 100 Jahren entstanden in Gardone, Salò, Maderno und Gargnano eine prachtvolle Villa neben der anderen, in der sich die habsburgischen Großbürger in der Sommerfrische erholten. Sie werden auch heute noch oder wieder vielfach als Hotels geführt. Wer oben auf dem Berg wohnt, kann den eindrucksvollen Blick auf diese Kulisse und den Gardasee genießen.
Für Wasserratten finden sich auch am Westufer schöne Strände für Familien. Ein absolutes Highlight für Kleine wie Große ist ein Bootsausflug mit einem Motorboot, zum Beispiel von Gargnano aus. Wer ein Boot mietet, braucht keinen Führerschein.
Was tun bei Regen? Freizeitparks & Co.
Da hat sich jeder auf Sonne, Wasser und Abenteuer gefreut – und dann regnet’s im Urlaub. Halb so schlimm, denn für den Gardaseeurlaub mit Kindern bietet der See auch für schlechtes Wetter perfekte Alternativen. Mit einem außergewöhnlich großen Angebot an Freizeitparks, Zoos, Kletterparks und Fun-Schwimmbädern kommt keine Langeweile auf.
Unter Ophidio- oder Arachnophobie sollte man lieber nicht leiden, wenn man ins Reptilland in Riva del Garda fährt: Denn hier gibt es Giftschlangen und Skorpione, Würgeschlangen und Vogelspinnen zu bestaunen. Auch Riesenskorpione und schöne Schmetterlinge sind in der faszinierenden Ausstellung zu sehen.
Das Gardaland Sea Life in Lazise ist ein interaktives Aquarium mit 40 thematisierten Becken, die auf eine spannende Reise ins Süßwasser des nahen Gardasees bis hin zu den tiefsten Meeren und Ozeanen führen. Die großen Glasflächen, transparenten Kuppeln und ein Unterwassertunnel ermöglichen unglaublich nahe Begegnungen mit über 5.000 Kreaturen hunderter verschiedener Arten. Nur 15 Autominuten vom südöstlichen Ufer des Sees entfernt, befindet sich der berühmteste und älteste Freizeitpark – das Gardaland, mit Lasershows, Achterbahnen, Wasserspielen und vielen Attraktionen mehr.
Der Parco Natura Viva ist ein großer, moderner zoologischer Garten und ein wichtiges Zentrum für den Schutz und die Erhaltung gefährdeter Arten. Hier können Familien den ganzen Tag verbringen – angefangen von der Autosafaritour mit exotischen Tieren und dem faunistischen Park, in dem man zu Fuß die Tierlebensräume der fünf Kontinente entdecken kann, bis hin zum Dinosaurierpark und dem Bauernhof.
Verona ist nicht nur ein absolut lohnenswertes Ausflugsziel, die Stadt bietet auch eine der größten Indoor-Kletterhallen Europas. Das King Rock verfügt über einen eigenen Kinderbereich.
Die Wasserparks liegen größtenteils im Hinterland, aber in Seenähe. Von den Hügeln und Verona aus bequem zu erreichen sind zum Beispiel Canevaworld, Picoverde und Cavour. Im Hinterland von Bardolino gibt es zudem den Riovalli Acquasplash Acquapark Altomincio, im südlichen Pieschiera.
Wer das Abenteuer auf Hochseilbrücken, Holzstegen und unterschiedlich schweren Parcours liebt, kann sich im Parco Avventura in San Zeno di Montagna und im Parco Giardino Sigurtà in Valeggio sul Mincio vergnügen, die zu den aufregendsten Abenteuerparks der Welt zählen.