Familienurlaub – so wird er ein Erfolg!

Eltern und Kinder beim Angeln
Kirsten Posautz
Ein kleiner Ratgeber für den Familienurlaub

„Als Familie gemeinsam in den Urlaub und alle sind glücklich? Das funktioniert nur, wenn die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitglieder unter einen Hut gebracht werden. Wir zeigen, wie das geht.“

Der Ferienort kann noch so schön und die Umgebung noch so malerisch sein – wenn die Infrastruktur nicht stimmt und daher das passende Angebot an Aktivitäten fehlt, sind Stress und Unzufriedenheit vorprogrammiert. Soll der Aktivurlaub mit Kindern und Teenagern zum positiven Erlebnis werden, ist unabhängig von Budget und Reiseziel eine gute Planung wichtig.

„Was machen wir heute? Mir ist so langweilig.“ Wenn die Kinder im gemeinsamen Familienurlaub schon beim Frühstück nörgeln, sind die Eltern spätestens mittags genervt. Ob am Meer oder in den Bergen: Wer einen Aktivurlaub mit Kindern plant, sollte vorab die unterschiedlichen Bedürfnisse checken und die Destination und das Hotel bzw. die Unterkunft genau unter die Lupe nehmen. Wie alt sind die eigenen Kids und was ist eine angemessene Unterhaltung und Beschäftigung für sie?

Die Jüngsten möchten in den Ferien vor allem spielen und basteln, die Eltern träumen vielleicht von „Wandern & Wellness“, im Teenageralter sind Party und Action mit Gleichaltrigen angesagt. Man fährt zwar noch mit der Familie mit, möchte aber auf jeden Fall sein eigenes Ding machen. Falls ein Hotel Aktivitäten für diese Altergruppe anbietet, sind die Betreuer das A und O. Sind die jung, sportlich und cool, ist das schon die halbe Miete. Und werden dann noch angesagte Aktivitäten wie Canyoning, Hochseilgarten, Kletterkurse oder Beachvolleyball angeboten, sind die „Fast-Erwachsenen“ begeistert. Sie brauchen im Gegensatz zu den jüngeren Geschwistern weniger Betreuung, dafür aber umso mehr Unterhaltung. Auf keinen Fall möchten die Youngsters den ganzen Tag im Hotel hocken und Däumchen drehen. Falls es im Hotel einen Cocktailmixkurs oder ähnliches gibt, ist das ein nettes „Add-on“, aber kein tagesfüllendes Programm. Ob etwas für Teenager angeboten wird und in welchem Umfang, lässt sich vorher durch einen Blick auf die Website oder mit einem Anruf klären.

Jedem sein individuelles Urlaubs-Abenteuer

Viele Hotels, Resorts und Camps haben das bewährte Cluburlaub-Konzept ein Stück weit adaptiert und bieten gezielt Angebote für die verschiedenen Altersgruppen. Für Vor- und Grundschulkinder ist der Aktionsradius nicht so entscheidend. Hier liegt der Focus auf den Spielzimmern im Hotel und den vorhandenen Spielplätzen auf dem Gelände. Der Kids Club sollte gut erreichbar, hell und ansprechend eingerichtet sein. Für einen optischen Check der Räumlichkeiten findet man meist aussagekräftiges Bildmaterial auf den Websites. Oft sind die Zimmer aber nur die Schlechtwetter-Alternative oder der Treffpunkt für gemeinsame Aktivitäten. Die meisten Anbieter haben ihre Programme so ausgelegt, dass die Kinder möglichst viel draußen sind. Die Unternehmungen für die ganz Kleinen müssen gar nicht so ausgefallen sein. Für sie ist es schon ein Abenteuer, einen Spaziergang zum Bach zu machen und dort Steine zu sammeln, die später bemalt werden.

Ist auf dem Hotelgelände neben dem klassischen Spielplatz mit Rutsche, Sandkasten und Klettergerüst beispielsweise ein Natur- oder ein Abenteuerspielplatz dabei, ist für Abwechslung gesorgt. Auch Tiere spielen eine große Rolle in dem Alter: Es muss ja nicht gleich ein ganzer Streichelzoo oder Kinderbauernhof sein, aber Hasen oder Ziegen im Freigehege auf dem Gelände sind immer ein Magnet für Kinder.

Edutainment – der Spaß darf nicht zu kurz kommen

Engagierte Betreuer und ein kindgerechtes und abwechslungsreiches Wochenangebot tragen ebenfalls dazu bei, dass die Kleinen sich wohlfühlen und der Kids Club zur beliebten Anlaufstelle während des Urlaubs wird. Primär geht es Kindern darum, auch in den Ferien Spielkameraden zu treffen. Einige Hotels bieten dem Nachwuchs ihrer Gäste mittlerweile pädagogisch wertvolle Unterhaltung – genannt Edutainment (Education + Entertainment). Die Varianten reichen vom Deeskalationstraining bis hin zum Experimente-Workshop. Ein guter Ansatz, der aber nur funktioniert, wenn dabei der Spaß nicht zu kurz kommt und der Lerneffekt eher nebenbei entsteht. Schließlich sind die Kinder in den Ferien, nicht in der Schule.

Vergünstigungen durch regionale Gästekarten

Die größeren Geschwister brauchen schon etwas mehr Abenteuer als den Ausflug zum Bach oder das Füttern von Ponys. Bei einem Aktivurlaub mit Kinder in Bayern oder Österreich sind Outdoor-Aktivitäten wie Geocaching, das Begehen eines Baumwipfelpfads, eine Talfahrt mit der Sommerrodelbahn oder dem Flying Fox, wie es sie an vielen Bergstationen gibt, oder der Besuch eines Hochseilgartens beliebt. Solche Aktivitäten bieten auf die Zielgruppe Familie fokussierte Hotels oft im Rahmen der Kinder- und Jugendbetreuung an. Sie lassen sich aber auch problemlos auf eigene Faust organisieren. Durch die Gästekarten, die es in vielen Urlaubsregionen für Hotelgäste gibt, sind einzelne Angebote – wie eine Gondelfahrt auf den Berg – gratis oder zumindest reduziert. Hierüber kann man sich im Vorfeld informieren und einen kleinen Aktivitäten-Plan für den Urlaub erstellen.

Wenn jeder in der Familie sein persönliches Urlaubs-Highlight in Aussicht hat, sind alle zufrieden. Wer lieber spontan vor Ort entscheiden möchte, findet in den Hotels umfangreiches Prospektmaterial zu Angeboten in der Region. Die Mitarbeiter an der Rezeption kennen sich aus und geben Tipps. Größere Resorts haben zum Teil eigene Programme entwickelt, in denen das Naturerlebnis für den Gästenachwuchs im Vordergrund steht. Die Kinder sind mit einem Ranger unterwegs oder machen selbst eine altersgerechte „Mini-Ranger-Ausbildung“ mit Zertifikat.

Übernachtung im Baumhaus oder Strandkorb – Abenteuer pur für die ganze Familie

Bucht die Familie beispielsweise Urlaub in einem Baumhaushotel, ist die Unterkunft schon das Abenteuer. In den Bäumen, hoch über dem Boden schwebend zu schlafen, ist für Kinder wie für Erwachsene ein Traum. Auf dem Gelände solcher Anlagen befinden sich weitere Angebote wie Waldspielplatz, Baumschaukeln, Streichelzoo und Grillplätze oder -hütten.

Verbringt man einen Aktivurlaub an der Ost- oder Nordsee, spielen Strand und Wasser die Hauptrolle. Stand-up-Paddling, Wakeboard und Wasserski gehören zu den Attraktionen für die größeren Kids, Wattwanderungen sind ein beliebter Familienausflug. Und es gibt bei einigen Anbietern erlebnisreiche Extras wie die Übernachtung in einem Schlaf-Strandkorb – sicherlich ein Highlight im Urlaubstagebuch.

Unser Tipp für Ihren Familienurlaub: Übernachten im Baumhaushotel

Übernachtungen im Baumhaushotel liegen gerade total im Trend. Dabei ist für jeden Geschmack etwas dabei. Egal ob mit Kindern, als Paar oder mit Freunden: Die Baumhäuser reichen von schlicht und einfach bis hin zu luxuriös. Welches Baumhaushotel am besten zu Ihnen passt, ist Typsache. Zur besseren Orientierung haben wir eine Übersicht der verschiedenen Baumhaushotels in Deutschland zusammengestellt.

Gemeinsame und getrennte Aktivitäten wohl dosieren

Verbringt man seinen Urlaub in einem gut strukturierten Familienhotel, darf man in der Regel mit einer bunten Palette an altersgerechten Unterhaltungsangeboten rechnen. Aber ist das noch Familienurlaub, wenn jeder tagsüber sein eigenes Ding macht? Eltern möchten ihre Kinder in den Ferien schließlich nicht „abschieben“, sondern die Zeit, die im Alltag oft fehlt, zusammen genießen. Wie wäre es mit einem Mix aus gemeinsamen und getrennten Aktivitäten? Viele Hotels bieten ihren Gästen ein oder zweimal die Woche Familienausflüge und -wanderungen an. Andere haben eine Familiensauna, die man zu bestimmten Zeiten buchen kann, oder es gibt einen Poolbereich speziell für Familien. Entscheidend ist die Dosis, damit gemeinsame Familienzeit, aber auch individuelles Erleben für den Einzelnen möglich ist.

Es ist müßig zu erwarten, dass der Teenager, der sich daheim am liebsten im Zimmer verbarrikadiert, im Urlaub den ganzen Tag bei den Eltern im Strandkorb sitzt oder begeistert jeden Tag mit zum Wandern geht. Ebenso haben sich die Erwachsenen ihre ganz private Auszeit verdient. Auch darauf sind viele Hotels und Anbieter eingestellt und ermöglichen Eltern „kleine Fluchten“ in Form einer sportlichen Wanderung bzw. Radtour oder eine Portion „Me Time“ im Spa, während die Kids bestens betreut sind.

Checkliste für einen gelungenen Familienurlaub

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