Reisen mit Hund: Die wichtigsten Tipps
- Hunde
42 Prozent der Hundebesitzer nehmen laut Forsa-Umfrage ihren Vierbeiner grundsätzlich mit in den Urlaub. 69 Prozent achten bei der Wahl ihres Urlaubsziels speziell darauf, ob es für den Hund geeignet ist. Das allein zeigt, dass Hunde als Familienmitglied betrachtet werden – viele Menschen haben gerade zu Hunden eine ganz besondere Beziehung, die man in den Ferien gut pflegen und vertiefen kann.
Um den Urlaub mit Hund wirklich genießen zu können – nicht nur von der Zweibeiner-, sondern auch von der Vierbeiner-Seite aus –, ist ein gewisses Maß an Vorbereitung gut und wichtig. Zudem sind bestimmte Regeln zu beachten, die je nach Land und je nach Reisemittel sehr unterschiedlich sind. Wir geben Ihnen hier die wichtigsten Infos und Tipps für das Reisen mit Hund – egal ob
- im Auto
- im Zug oder
- im Flugzeug
Gute Planung vorab
Wer mit seinem Hund oder mehreren Hunden auf Reisen geht, sollte – so wie für sich selbst und die Familie – den Zielort umsichtig wählen und genau unter die Lupe nehmen. Das betrifft schon die Einreisebestimmungen und Vorschriften der verschiedenen Länder: Hier ist Recherche angesagt, denn die Vorschriften im EU-Ausland sind sehr unterschiedlich. Einige Beispiele:
- In die Schweiz dürfen keine kupierten Hunde einreisen
- Dänemark und Frankreich erlauben keine als gefährlich eingestuften Hunde
- In Kroatien gilt Leinenpflicht, auch in Italien – zumindest an öffentlichen Orten und regional unterschiedlich muss man oft zudem einen Maulkorb anlegen
- Portugal erlaubt keine Hunde an Stränden, Promenaden und Restaurants
- Nach Norwegen dürfen mit der Bahn normalerweise überhaupt keine Hunde einreisen
Die Einreisebestimmungen sind bindend. Es ist also unbedingt nötig, sich vorab beim Auswärtigen Amt oder in der jeweiligen Gemeinde zu informieren. Und ganz generell sollte man je nach Jahreszeit auch auf das Klima vor Ort achten. Große Hitze und Orte mit „Menschenmassen“ können für Hunde rasch zur Strapaze werden.
Weitere wichtige Fragen, die Sich sich vor Ihrer Reise mit Hund stellen sollten:
- Wie lange dauert die Fahrt?
- Wie ist das Urlaubsziel zu erreichen: Im PKW, per Zug oder muss vielleicht sogar das Flugzeug bestiegen werden?
- Gibt es an der Wunschdestination hundefreundliche Hotels? Oder kann man alternativ ein Ferienhaus oder ein Chalet buchen?
- Wie ist die nähere Umgebung mit Blick auf die täglichen Gassiwege?
- Wo gibt es eventuelle Hundestrände? Auch an Seen ist es nicht immer selbstverständlich, dass der Hund ins Wasser darf.
Solche und noch einige Checkups mehr sind sehr entscheidend für entspanntes Urlaubsfeeling. Wichtig ist zudem auch die Hundehaftpflichtversicherung, die jeder verantwortungsvolle Hundebesitzer abgeschlossen hat. Gerade auf Reisen, in ungewohnter Umgebung und in einem „fremden Zuhause“, empfinden sensible Fellnasen oft Stress. Da ist es beruhigend, dass die Versicherung auch bei einem Auslandsaufenthalt zahlt, wenn der Hund einen Schaden anrichtet.

Reisen mit Hund: die richtige Unterkunft
Eine besondere Bedeutung hat die Suche nach einer geeigneten Unterkunft. Nicht überall sind Vierbeiner willkommen. Mittlerweile jedoch gibt es zahlreiche Hotels, etwa wie die konkret geprüften Hundehotels in Deutschland, Österreich und Italien aus der Mein Tophotel-Community, die ein Herz für Hundebesitzer haben. Sie erlauben teilweise sogar, dass der Wauzi mit ins Restaurant darf, manche kochen für die Vierbeiner, viele haben abgezäunte Agility-Parcours und selbst Hundetraining ist in einigen der ausgewählten Hotels – oft inklusive – möglich.
Auch die Ausstattung ist in den spezialisierten Häusern beeindruckend, angefangen beim Leihkorb und Napf über Hundekottüten und Hundeduschen bis zum Kühlschrank fürs BARFing. Also unbedingt prüfen und fragen, was im Haus geboten wird. Und selbst wenn es keine ausgewiesenen Hundehotels sind, so erlauben mittlerweile doch viele Domizile das Einquartieren mit Vierbeiner, sofern man die Erlaubnis dazu eingeholt hat und für den Hund ganz offiziell bucht.
Mit Hund im Auto
Das Reisen mit Hund per PKW ist sicher am unkompliziertesten, da man mit dem eigenen Auto flexibel ist, etwa auch, was nötige Zwischenstopps anbelangt. Allerdings fährt nicht jeder Hund gerne Auto, manchen wird es sogar übel bei der Fahrt. Am besten den Hund sukzessive daran gewöhnen und kurze Strecken mit ihm üben. Speziell mit Blick auf ältere Hunde oder auch Welpen sollte man genau überlegen, ob man dem Tier stundenlange Fahrten zumuten kann. Dabei ist es immer gut, mit dem Tierarzt zu sprechen: Es gibt Reisetabletten für Tiere und Tierärzte haben auch Tipps zur Notfallapotheke speziell für den Wauzi, die beim Kofferpacken nicht vergessen werden sollten.
So wie für Kinder sind auch für Hunde Nachtfahrten gut. Zum einen kann man Glück haben und der Stau wird nicht zu lange – zum anderen sind die Temperaturen angenehmer und oft schlafen die kleinen Urlaubsreisenden während der Fahrt. In jedem Fall empfiehlt sich ein ausgedehnter Hundespaziergang in gewohnter Umgebung noch bevor die Reise beginnt. Wichtig ist die Mitnahme von viel Wasser. Futter sollte man dagegen mit Blick auf die Reiseverträglichkeit des Hundes eher nicht geben. Und natürlich sind viele Pausen während der Fahrt notwendig und sei es auch nur, damit sich der Hund etwas bewegen kann.
Darüber hinaus gilt: nicht ohne Absicherung! Größere Hunde reisen am besten mit geprüftem Trenngitter im Kofferraum oder auf ihrer Kuscheldecke in einer großen geräumigen – ihnen möglichst bekannten – Transportbox. Für kleinere Hunde gibt es im Fachgeschäft spezielle Sicherheitsgurte fürs Auto, eine lohnende Investition, weil Tiere im Fahrzeug fixiert werden müssen. Laut StVO ist jeder Halter dazu verpflichtet. Nötige Vollbremsungen haben ein großes Verletzungsrisiko und wenn etwas passiert, drohen Bußgelder und Folgekosten.

Das Wichtigste auf einen Blick:
- Den Hund sukzessive an das Auto und längere Fahrten gewöhnen
- Notfallapotheke mit Tierarzt abklären
- Ausgedehnter Spaziergang vor der Abreise
- Genügend Wasser mitnehmen
- Pausen während der Fahrt einplanen, in denen sich der Hund bewegen kann
- Absicherung des Tieres, zum Beispiel mit einem Sicherheitsgurt
Reisen mit Hund im Zug
Zugfahrten sind theoretisch ideal für einen Urlaub mit Hund – so die Mitnahme im Zug generell erlaubt ist. Allerdings gelten auf den Schienen besondere Vorschriften, vor allem werden Maulkorb und Leine verlangt. Darüber hinaus muss für Hunde – mit einigen Ausnahmen – ein Ticket gekauft werden. Assistenzhunde dürfen gratis reisen. Das normale Hundeticket ist im nationalen Fernverkehr meist vergleichbar mit einer Kinderfahrkarte. Aber Achtung! Die Hunde-Fahrkarte wird per Post geschickt, sie muss auf Papier vorgezeigt werden, eine digitale Karte auf dem Smartphone wird von der Deutschen Bahn nicht anerkannt (also frühzeitig besorgen).
Wer seinen kleinen Hund in einer Transportbox oder Tasche unter dem Sitz mitnimmt, zahlt im Inland sowie nach Österreich, Italien und in die Schweiz nichts. Bei größeren Hunden gibt es besondere Regelungen, die unter anderem davon abhängen, wie lange man mit dem Zug fährt (Fern- oder Nahverkehr). Sie müssen immer angeleint mit Maulkorb unter oder neben dem Platz von Frauchen oder Herrchen sitzen.
Und nicht vergessen: Wenn der Hund sein Geschäft verrichten muss, kann man nicht mal schnell aussteigen. Also auch hier wie bei der Autofahrt: vorher lange Gassi gehen und für den Notfall Kottüten und eventuell Küchenrolle mitnehmen. Eventuell ist eine Nachtfahrt auch hier besser.

Das Wichtigste auf einen Blick:
- Vorschriften für die Hundemitnahme prüfen, zum Beispiel Maulkorb
- Fahrkarte für den Hund rechtzeitig vorab besorgen (Achtung: wird teilweise per Post verschickt)
- Vor der Zugfahrt lange Gassi gehen
- Für den Notfall Kottüten und Küchenrolle mitnehmen
Mit Hund im Flugzeug
Flugreisen sind kritisch zu sehen. Aber möglich, wenn es nicht zu vermeiden ist. Allerdings sind Tiertransporte nicht immer erlaubt. Jede Airline hat andere Regeln, dabei sind auch die Vorschriften der Reiseländer maßgeblich. Bei Lufthansa, Condor und KLM zum Beispiel ist eine begrenzte Zahl von kleinen Hunden in der Kabine zugelassen – natürlich nur, wenn sie den EU-Heimtierausweis haben und die erforderlichen Impfnachweise. Sie dürfen zusammen mit einem Transportbehälter in einer bestimmten Größe maximal acht Kilogramm wiegen. Und sie müssen dazu nicht nur angemeldet sein, der Halter muss auch bestimmte Angaben schriftlich machen. So muss er unter anderem bestätigen, dass das Tier so ausgebildet und erzogen ist, dass es dem Besitzer gehorcht und sich gegenüber Mitreisenden ruhig verhält.
Der Transportbehälter wird an Bord unter dem Vordersitz verstaut. Der Preis für die Mitnahme des Tieres – in der Kabine oder im Frachtraum – ist von Airline zu Airline unterschiedlich und abhängig von der Strecke und pro Flugrichtung. Generell empfehlen sich Direktflüge, damit durch Umstiege kein zusätzlicher Stress entsteht.

Größere Hunde müssen in den Frachtraum. Voraussetzung dazu ist eine stabile, ausreichend geräumige Transportbox. Die meisten großen Hunde kennen ihre Box, sie sollte fürs Fliegen auf alle Fälle mit Schmusedecke und am besten mit einer saugfähigen Unterlage ausgestattet werden. Wichtig dabei: Seit 2020 schließen die meisten Fluggesellschaften gelistete Kampfhunde und speziell „stumpfnasige“ Rassen von einer Beförderung im Frachtraum aus. Das hängt mit deren Anatomie zusammen, die verengte Luftwege und damit eventuell Atemnot bedingt. Bulldogs und Boxer zählen beispielsweise dazu, der Lhasa Apso, der Shar Peo und der Tibetanische Spaniel. Der Mops und kleine Hunde mit platten Nasen sind in der Passagierkabine meistens erlaubt – ebenfalls aber nicht im Frachtraum. Infos dazu gibt es bei jeder Airline im Internet.
Generell ist Fliegen eine echte Herausforderung und Stress für den Hund. Es ist gut zu überlegen, ob man das seinem Tier antun will. Die Alternative, den Wauzi zuhause in der Obhut des Dogsitters oder einer Tierpension zu lassen, ist manchmal besser.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Vorab Vorschriften der Airlines und Reiseländer prüfen
- Nötige Impfungen und Ausweise besorgen
- Möglichst Direktflüge nutzen, um Stress bei Umstiegen zu vermeiden
- Bei kleineren Hunden in der Kabine: Gewichtsvorgaben einhalten
- Bei größeren Hunden im Frachtraum: Transportbox mit saugfähiger Unterlage ausstatten
Packliste für das Reisen mit Hund:
- EU-Heimtierausweis
- Gültige Tollwutschutzimpfung (mindestens 21 Tage vor Abreise) und je nach Land eventuell weitere Impfungen
- Kennzeichnung durch Mikrochip (Chip-Pflicht) oder Tätowierung (vor dem 3. Juli 2011 erfolgt)
- Hundehaftpflichtversicherung
- Maulkorb, Leine, Sicherheitsgurt und/oder Transportbox
- Näpfe, Hundekorb (im Hotel fragen; spezialisierte Hundehotels verleihen das meist kostenlos), Hundedecke, Hundehandtücher, das gewohnte Spielzeug, das gewohnte Futter, Hundekottüten
- Tier-Reiseapotheke (Zeckenzange, Desinfektionsspray, Wundsalbe, Augensalbe, Verbandsmaterial, Schere, Kompressen, Tabs gegen Durchfall, Mittel gegen Reiseübelkeit)
