Traditionelle Chinesische Medizin: Was ist das?
- Wellness
Ursprung der TCM
Schriftliche Aufzeichnungen über die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) reichen in China ungefähr drei Jahrtausende zurück. Es handelt sich hierbei fast ausschließlich um literarische Werke von Gelehrten, die sich bemühten, den reichen Erfahrungsschatz der Praktiker in eine philosophische Theorie zu fassen. Zahlreiche Theorieschulen setzten sich im Laufe der Zeit teilweise erbittert auseinander. Eine einheitliche Medizin, wie heute oft dargestellt, gab es demzufolge in China nicht.
Heute gilt die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) als eine Variante der chinesischen Medizin, die sich seit den Siebzigern des letzten Jahrhunderts unter dem Wohlwollen der kommunistischen Partei Chinas sowohl in China als auch im Westen weiterentwickelt hat. Die TCM beinhaltet eigene Diagnose- und Behandlungstechniken, darunter
- die Zungen- und Pulsdiagnose
- die Arzneimitteltherapie
- die Moxibustion
- die Tuina-Massage
- Ernährungsberatung- und therapie sowie
- die meditativen Übungstechniken Qi Gong und Tai Chi
Qi Gong und Tai Chi entstanden außerhalb des Medizinsystems als Mittel zur Vorbeugung und Selbstbehandlung. Auch heute ist das Wissen um die richtige Ernährung, eine spezielle Diätkost und die Wirkung von Heilkräutern in China noch weit verbreitet.
Welche Diagnosetechniken gibt es?
Die Diagnostik in der Traditionellen Chinesischen Medizin besteht aus drei Methoden:
- Die Befragung ähnelt der im Westen üblichen Befunderhebung. Zusätzlich werden die äußere Erscheinung, Gestik und Verhalten, Gesichtsausdruck sowie Veränderungen an Haut, Haaren, Nase, Lippen undAusscheidungsprodukten betrachtet. Durch Hören werden Atem und Redeweise beurteilt, durch Riechen alle vom Patienten ausgehenden Gerüche. Durch Abtasten werden druckempfindliche Strukturen ermittelt, die bei einer späteren Akupunkturbehandlung eine Rolle spielen.
- Bei der Zungendiagnostik wird die Beschaffenheit des Zungenkörpers, die Konsistenz der Zunge und des Zungenbelags ermittelt. Dabei werden bestimmte Zonen unterschieden, die den inneren Organen zugeordnet werden.
- Für die Pulsdiagnostik ertastet der Behandler mit dem Zeige-, Mittel- und Ringfinger die Schlagader auf dem rechten und linken Handgelenk. Bei oberflächlichem, mittlerem und tiefem Fingerdruck werden insgesamt 28 verschiedene Pulsqualitäten unterschieden.

Sobald die Diagnose feststeht, wird normalerweise eine Arzneimischung verordnet, die meistens das Zentrum der Behandlung bildet. Die Arznei wird über den Tag verteilt eingenommen und die Wirkung nach einigen Tagen überprüft. Wenn nötig, wird eine Änderung der Rezeptur vorgenommen.
Wenn es der TCM-Behandler für notwendig erachtet, nimmt er zusätzlich eine Akupunktur oder Moxibustion vor. Es können aber auch eine spezielle Ernährung oder Bewegungsübungen wie Qi Gong empfohlen werden.
Die Behandlungsschwerpunkte der Traditionellen Chinesischen Medizin sind:
- Schmerzen
- funktionelle Störungen
- chronische Leiden
Prinzipiell werden aber alle Krankheiten behandelt.