Moxibustion: Was ist das?

Weißer Holztisch mit diversen Gegenständen für Wellnessbehandlungen
Jacqueline Schaffrath
Wellness von A bis Z

„Was ist eigentlich Moxibustion? Wie läuft die Therapie ab? Und was bewirkt sie? Diese Fragen und mehr beantworten wir in unserem großen Wellness-Lexikon.“

Ursprung der Moxibustion

Die Moxibustion (auch Moxa-Therapie, Moxa oder moxen) ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin, einem seit langer Zeit bewährten Behandlungssystems. Moxibustion hat ihren Ursprung in den kalten Bergregionen Nordchinas und dient dazu – den Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin folgend – genau diagnostizierte Kälte- und Leerezustände des Körpers zu behandeln.

Dazu werden vorher definierte Punkte auf der Körperoberfläche entlang der Meridiane durch Erwärmen stimuliert. Das Erwärmen erfolgt über Hitze, die in unterschiedlicher Form vom Abbrennen des Moxakrauts stammt – eine Heil- und Gewürzpflanze, die langsam und gleichmäßig abbrennt und eine milde und tiefenwirksame Wärme erzeugt. In China gilt die Moxibustion als eine der Akupunktur gleichrangige Therapie bei einigen Indikationen.  

Was ist Moxakraut?

Bei dem für die Moxibustion angewandten Moxakraut handelt es sich um getrockneten Beifuß. Diese beinhaltet sowohl ätherische Öle als auch viele weitere wertvolle Produkte wie Cholin, verschiedene Vitamine, Tanin, Kaliumchlorid, Eisen und Magnesium.

Wie wirkt Moxibustion?

Der chinesischen Vorstellung nach vertreibt die von außen zugeführte Wärme die energetische Kälte und Nässe, fördert den Qi-Fluss und stärkt das Yang. Dieses Prinzip der chinesischen Philosophie steht für Körperwärme und Körperkraft. Moxibustion dient nicht nur der Behandlung von Krankheiten, sondern ebenso der Vorbeugung. Nach westlicher Vorstellung verbessert die Moxibustion die Durchblutung des Gewebes, regt den Stoffwechsel an und stärkt das Immunsystem. Basis jeder Moxibustionsbehandlung ist eine ausführliche Diagnose auf Grundlage der Traditionellen Chinesischen Medizin. 

Ein Patient unterzieht sich einer Moxibustion mit einre Moxizigarre, die knapp über seinen Rücken gehalten wird

Wie funktioniert Moxibustion?

Während man in China und Japan die Moxa-Kegel heute noch teils direkt auf die Haut aufsetzt (direkte Moxibustion) und die dabei entstehenden Blasen als Teil der Therapie sieht, wird in Europa die schonendere, indirekte Moxibustion beispielsweise mit Beifuß beschichteten Moxa-Pflastern durchgeführt.

Anwendungsformen:

Bei dieser Form werden Ingwerscheiben auf den Therapiepunkten platziert, auf denen kleine Kegel aus Moxa angezündet werden. Diese verglimmen langsam. Fühlt der Behandelte Hitze, verschiebt der Therapeut die Kegel zum nächsten sensiblen Punkt. Jeder Therapiepunkt wird mehrfach behandelt, bis eine deutliche Rötung der Haut zu sehen ist.  

Bei dieser Form führt der Therapeut die Moxa-Zigarre mit der glühenden Spitze immer Richtung der entsprechenden Therapiepunkte. Bei einem Abstand von etwa einem halben Zentimeter hält er die Distanz, bis der Patient an dieser Stelle Hitze empfindet. Dieses Verfahren wird mehrfach wiederholt.

Bei diesem Verfahren wird mithilfe von erhitzten Stahlnadeln die Hitze konzentriert in die jeweiligen Therapiepunkte gegeben. 

Bei dieser Art verwendet der Therapeut Pflaster, bei denen die klebende Seite mit Moxa behaftet ist. Die daraus resultierende Wärmereaktion aktiviert die gewählten Therapiepunkte. Da die Pflaster einfach zu handhaben sind, sind sie für den Selbstgebrauch geeignet.

Wobei hilft Moxibustion?

Moxibustion kann bei folgenden Erkrankungen oder Beschwerden heilend und unterstützend wirken:

Bisher ist jedoch keine wissenschaftliche Wirksamkeit nachgewiesen. Nicht angewendet werden darf die Moxibustion im Gesicht, am Kopf oder in der Nähe von Schleimhäuten. Außerdem sollte es nicht bei akuten Erkrankungen, Fieber, Schlafproblemen oder Bluthochdruck durchgeführt werden. Bei nicht sachgemäßer Anwendung kann es zu Verbrennungen mit Blasen- beziehungsweise Narbenbildung kommen.