Mental Wellness: Was ist das?

Weißer Holztisch mit diversen Gegenständen für Wellnessbehandlungen
Jacqueline Schaffrath
Wellness von A bis Z

„Was ist eigentlich Mental Wellness? Wie hat sich das gesellschaftliche Verständnis für psychische Gesundheit gewandelt? Und welche Argumente sprechen für eine Mental-Wellness-Auszeit? Diese Fragen und mehr beantworten wir in unserem großen Wellness-Lexikon.“

Was ist Mental Wellness?

Mental Wellness ist Teil eines ganzheitlichen Verständnisses von Wellness, das Körper, Geist und Seele umfasst. Während jahrelang insbesondere die körperliche Ebene der Gesundheit im Mittelpunkt stand, rückt nun auch das mentale Wohlbefinden in den Fokus.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert psychische Gesundheit „als Zustand des Wohlbefindens […], in dem der Einzelne seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen.“ Mentale Gesundheit bedeutet also nicht nur das Fehlen psychischer Beeinträchtigungen, sondern vielmehr eine völlige Gesundheit der Psyche. Wichtig ist dabei, dass diese nicht statisch ist, sondern sich wandeln kann.

Psychisches Wohlbefinden

Wellness steht in seinem ursprünglichen Verständnis nach Donald Ardell für das Streben nach persönlicher Exzellenz. Überträgt man dies nun auf Mental Wellness, so bedeutet dies das Streben nach dem bestmöglichen mentalen Zustand eines Individuums.

Zur mentalen Gesundheit gehören dabei

Ergänzt wird dies durch die Selbstverwirklichung des emotionalen und intellektuellen Potenzials sowie die Einschätzung der Selbstwirksamkeit. Diese Definition von psychischer Gesundheit unterstreicht das emotionale Wohlbefinden als Grundstein, um ein erfülltes Leben zu führen sowie flexibel mit den unvermeidlichen Herausforderungen des Lebens umzugehen.

Verständnis von Gesundheit 

Lange stand die Pathogenese, also die Entstehung von Krankheiten und deren Heilung, im Mittelpunkt der Medizin. Heute rückt jedoch immer mehr die Entwicklung und Erhaltung der Gesundheit (Salutogenese) ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Grad an Gesundheit oder Krankheit lässt sich dabei auf einer Skala visualisieren. Dafür kann man sich zwei gegenüberliegende Pole vorstellen: Gesundheit und Krankheit.

Man ist nicht mehr nur krank oder gesund, sondern betrachtet diese Anteile differenzierter und vor allem wandelbar. Erst ab einer bestimmten Menge von negativen Symptomen auf dieser Skala wird daher von einer Erkrankung oder Einschränkung gesprochen. Während mentales Unwohlsein oder einige psychische Belastungen gemeinsam mit einem Mental Coach bearbeitet werden können, bedarf es bei schwerwiegenden Problemen medizinisch-therapeutische Unterstützung.

Verzweifelter Mann wird von einer Therapeutin getröstet

Mehr als ein Glücksgefühl

Die psychische Gesundheit wird oft als positiv gewertet, wenn die Gefühlslage von Glücksgefühlen und einem Gefühl der Beherrschung der Umwelt geprägt ist. Bei Mental Wellness handelt es sich jedoch nicht um ein dauerhaft statisches Wohlgefühl, sondern um die Akzeptanz und den emotional sichereren Umgang mit sich und seiner Umwelt in guten wie in schlechten Zeiten. Während gute Zeiten von Genuss und Lebensfreude geprägt sind, werden die schlechten mithilfe von Selbstbehauptung und Bewältigungsfähigkeit durchlebt.

Das mentale Wohlbefinden wird dabei von vielen internen und externen Faktoren beeinflusst, die positive und negative Auswirkungen auf diese haben können. Negative Auswirkungen auf die mentale Gesundheit können durch interne Faktoren wie fehlende Bewältigungsstrategien bei Stress und Belastungen sein. Externe Faktoren sind beispielsweise finanzielle Probleme, belastende Beziehungen oder Probleme am Arbeitsplatz.

Stellt sich einer dieser Faktoren oder mehrere Faktoren zugleich als überwältigend heraus, kann dies zu krankhaften Veränderungen wie Einsamkeit, Angstzuständen, Beziehungsproblemen, Trauer, Depression oder chronischem Stress führen. Damit einhergehend können körperliche Beschwerden unterschiedlichen Schweregrads auftreten wie Kopfschmerzen, ein erhöhter Blutdruck oder Schlafprobleme.

Die eigene Gesundheit verbessern

Die aktive Arbeit am eigenen mentalen Wohlbefinden umfasst Maßnahmen, die einer Verbesserung des eigenen psychischen Wohlbefindens zuträglich sind. Einige davon können beispielsweise in einem Wellnesshotel in Anspruch genommen werden, dass sich auf den Schwerpunkt Mental Wellness spezialisiert hat. Dazu gehören unter anderem:

Mental Wellness im Wellnesshotel

Die Experten des Global Wellness Summits kündigten Mental Wellness bereits 2017 als Trend an. Heute ist dieser auch in der deutschsprachigen Bevölkerung angekommen – das zeigen die Ergebnisse der Umfrage Wellness-Trends 2019. Fast 25 Prozent der Umfrageteilnehmer definieren Mental Wellness als ein Thema, das für sie während einer längeren Wellness-Auszeit interessant ist. In der jungen Zielgruppe ist dieses Thema noch beliebter. Rund 30 Prozent definieren Mental Wellness als ein für sie spannendes Thema. Das Verantwortungsgefühl für die eigene Gesundheit steigt, die Menschen sind bereit, aktiv an dieser zu arbeiten.  

Mental-Wellness-Auszeit

Die Suche nach Lebensfreude, ein schlechtes Stressmanagement oder dauerhafte Schlafprobleme: Die Ursachen für eine Mental-Wellness-Auszeit können verschieden sein. Coachs im Wellnessurlaub helfen den eigenen Weg zu finden, Yoga-Retreats führen zu tiefer Achtsamkeit. Im Wellnesssurlaub erleben Gäste ein positives Ambiente und so ein ideales Umfeld, um neue Strukturen im eigenen Leben zu etablieren. 

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Gäste ihre Probleme in einer Mental-Wellness-Auszeit ganzheitlich von der Wurzel her angehen, sie bekämpfen nicht nur oberflächlich Symptome. Eigenverantwortung und Mitarbeit spielen daher eine wichtige Rolle, wenn Gäste im Wellnessurlaub aktiv ihre mentale Gesundheit fördern und ihr psychisches Wohlbefinden verbessern möchten.

Junge Frau breitet am Strand glücklich ihre Arm aus