Schrothkur: Was ist das?

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„Was ist eine Schrothkur? Wie funktioniert die Fastenmethode? Wie lange dauert sie? Und welchen Einfluss hat die Kur auf meinen Körper und meine Gesundheit? Jetzt mehr erfahren in unserem großen Wellness-Lexikon!“

Was ist eine Schrothkur?

Johann Schroth entdeckte, dass Fasten die körpereigenen Abwehr- und Selbstheilungskräfte mobilisiert. Die Schrothkur basiert immer auf den folgenden vier Maßnahmen:

Die Ernährung soll reizarm sein, damit der Verdauungsprozess möglichst unbelastet abläuft. Packungen stärken die körpereigenen Abwehrkräfte, während die Mischung unterschiedlicher Getränke die Gewebsdrainage unterstützt und aktivierend auf die Selbstheilungskräfte wirkt. Die Schrothkur ist somit auch eine Fastenart.

Wie Sebastian Kneipp erprobte auch der Fuhrmann Johann Schroth (1798 – 1856) seine Anwendungen zunächst an sich selbst. Er hatte beobachtet, dass kranke Tiere die Nahrungsaufnahme verweigern und das Trinken drastisch einschränken. Daraus schloss er, dass durch Fasten die körpereigenen Abwehr- und Selbstheilungskräfte mobilisiert werden. Fasten bedeutet also Entlastung und Freisetzen dieser Energien, sodass der Körper auf natürliche Art und Weise von innen heraus regenerieren kann.

Die Schroth´sche Diät:

Die Schroth´sche Diät ist der wichtigste Bestandteil der Schrothkur. Die Kost soll so reizarm wie möglich sein, um den Verdauungsprozess so einfach und unbelastet wie möglich ablaufen zu lassen. Nur gekochtes und gedünstetes Gemüse und Obst in Form von Kompotten soll den Darm – im Gegensatz zur Rohkost – entlasten. Zusätzlich werden Reis, Graupen, Körner, Grieß, getrocknete Pflaumen und Aprikosen und Kurgebäck angeboten.

Wie läuft eine Schrothkur ab?

Täglich außer sonntags wird der Gast von eigens hierfür ausgebildeten „PackerInnen“ morgens ab 4 Uhr mit einer Tasse heißem Kräutertee geweckt. Circa 10 Minuten später wird der von der Nachtruhe durchwärmte Körper in ein feuchtkaltes Leintuch gewickelt und mit trockenen, warmen Decken zugedeckt. Um eine rasche Erwärmung zu erzielen, werden bis zu 3 Wärmflaschen mit in die Packung gegeben. Die Packung soll unter anderem die körpereigenen Abwehrkräfte fördern, schmerzlindernd sowie krampflösend wirken und beruhigend sowie ausgleichend auf die inneren Organe wirken.

Im rhythmischen Wechsel, nach ärztlicher Verordnung, werden Heilwasser, Tees und Fruchtsäfte sowie trockene, naturreine Weiß- und Rotweine angeboten. Dies soll zu einer intensiven Gewebsdrainage und zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte führen.

In angemessenem Verhältnis tragen Ruhe und Bewegung, vorzugsweise in der freien Natur, dazu bei, Körper und Geist optimal zu regenerieren.

Wie lange geht die Kur?

Im Idealfall sollte eine Schrothkur einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen umfassen. In der ersten Woche der Schrothkur baut der Körper insbesondere Wasser, Eiweiß und Kohlenhydrate ab. Der gesamte Stoffwechsel stellt sich erst nach etwa einer Woche um. Eine umfassende Wirkung erleben die Teilnehmer von Schrothkuren nach drei Wochen.

Sinn und Wirkung einer Schrothkur:

Indikationen für die Schrothkur sind unter anderem:

Die Schrothkur sollte von einem Kurarzt begleitet werden, der eine individuelle Kurverordnung erstellt und den Gast während seiner Behandlung anleitet.