Atemtherapie: Was ist das?

Weißer Holztisch mit diversen Gegenständen für Wellnessbehandlungen
Jacqueline Schaffrath
Wellness von A bis Z

„Was ist eine Atemtherapie? Wie läuft diese ab? Und wann ist eine Therapie sinnvoll? Die Antworten auf diese Fragen und weitere Infos finden Sie in unserem großen Wellness-Lexikon.“

Was ist eine Atemtherapie?

Atmen ist für den Menschen etwas Selbstverständliches – und zugleich überlebenswichtig. Heute haben jedoch viele Menschen eine falsche Atemtechnik. So atmen viele Menschen beispielsweise flach in die Brust, anstatt tief in den Bauch einzuatmen. Bei der Atemtherapie geht es darum, sich den Vorgang des Atmens bewusst zu machen und so nachhaltig die Atmung zu erleichtern. Dabei geht es nicht nur um die Tiefe des Atmens, sondern auch um weitere Aspekte. Der Atem beeinflusst alle Funktionen des Körpers. Dabei ist die Atmung nie konstant. Sie verläuft unterschiedlich – abhängig davon, ob ein Mensch schläft oder wach ist, ob er friert oder schwitzt oder beispielsweise Schmerzen hat.

Wie läuft eine Atemtherapie ab?

Atemarbeit wird in unserem Gesundheitssystem mit zwei verschiedenen Schwerpunkten angeboten: Die Therapie der Atmung und die Therapie mit der Atmung. So befassen sich zum Beispiel Physiotherapeuten hauptsächlich mit der Therapie von Krankheiten. Dabei geht es darum, die Lungenfunktion zu stärken und die Hilfsmuskulatur zu trainieren. Dies trifft zum Beispiel auf Patienten mit Asthma, chronischer Bronchitis oder Mukoviszidose zu. Diese Form der Atemtherapie wird in Krankenhäusern und den Praxen von Physiotherapeuten durchgeführt.

Daneben gibt es unterschiedliche Ansätze, die Atemarbeit als einen Prozess zur Bewusstwerdung der eigenen Atemmuster sehen. Hier liegt der Schwerpunkt der Atemarbeit in der Prävention und Rehabilitation. Die Arbeit ist in der Regel längerfristig und soll den Patienten bei seiner Persönlichkeitsentwicklung begleiten. Diese Form der Atemtherapie gehört zu den alternativen Heilmethoden. Die Anwender gehen davon aus, dass der Atem von allen Körperfunktionen des Menschen am intensivsten mit allen anderen Ebenen des Menschen verknüpft ist.

Zwei junge Menschen im Schneidersitz halten sich ein Nasenloch zu

Wie funktioniert eine Atemtherapie?

In der Atemarbeit wird die Empfindungsfähigkeit durch bestimmte Übungen geschult. Die eigene Atembewegung wird bewusst wahrgenommen und die Entspannung der tiefer liegender Muskulatur trainiert. Grundsätzlich möchte der Atemtherapeut die Eigenverantwortlichkeit des Patienten stärken und ihm helfen, mit Stress-Situationen besser umgehen zu lernen. Auch die seelischen Prozesse, die durch die Atemarbeit ausgelöst werden können, werden vom Atemtherapeuten begleitet. 

Auch das Atemtraining, bei dem die Lungenkapazität verbessert werden soll, ist Teil der Atemtherapie. Bei dieser stehen eine Stärkung der Brustmuskulatur sowie Techniken zur Bauchatmung im Vordergrund.

Folgen einer falschen Atmung:

Findet über einen längeren Zeitraum eine falsche Atmung statt, so kann dies einige Folgen nach sich ziehen. Beispiele hierfür sind:

Wer führt eine Atemtherapie durch?

Die Atemtherapie gilt als Teilbereich der Physiotherapie, aus diesem Grund führen überwiegend als Atemtherapeuten ausgebildete Physiotherapeuten diese Behandlungsform durch. Als anerkanntes Heilmittel gehört es zu den Leistungen privater und gesetzlicher Krankenkassen.

Wie lange dauert eine Atemtherapie?

Wird vom Arzt eine Atemtherapie verordnet, umfasst diese in der Regel zunächst sechs Einheiten mit einer jeweiligen Dauer von etwa zwanzig Minuten. Im Idealfall üben die zu Behandelnden im Alltag zu Hause weiter.

Wann ist eine Atemtherapie sinnvoll?

Atemtherapien eignen sich als Begleitmaßnahme bei verschiedenen Erkrankungen und Beschwerden. Hierbei wird nach einer individuellen Bestandsaufnahme entschieden, welche Therapie für die einzelne Person am effektivsten ist. Typische Krankheitssymptome, bei der die Atemtherapie Anwendung findet, sind:

Ziele der Atemtherapie:

Die verschiedenen Formen der Atemtherapie werden zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt. Dazu zählen unter anderem: