Schröpfen: Was ist das?

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„Was bedeutet Schröpfen? Wann ist diese Heilungsmethode entstanden? Welche Wirkung hat Schröpfen auf den Körper? Und welche unterschiedlichen Arten gibt es? Diese Fragen und mehr beantworten wir in unserem großen Wellness-Lexikon.“

Was bedeutet Schröpfen?

Körper, während des Schröpfens mit Schröpfköpfen auf dem Rücken

Die Bezeichnung „Schröpfen“ hat sich aus dem althochdeutschen Wort „screfan“ entwickelt. Dies bedeutet so viel wie „kratzen“ oder eine „Verletzung setzen“. Schröpfen gehört zu den ältesten Heilmethoden. Das erste historische Zeugnis für die Verwendung von Schröpfköpfen fand sich als Emblem auf einem Arztsiegel aus der Zeit um 3.300 vor Christus in Mesopotamien.

Die Schröpfbehandlung gehört zu den Ausleitungsverfahren. Es meint die örtliche Blutableitung mit Hilfe eines auf die Haut aufgesetzten Schröpfkopfes.

Durchführung und Wirkung:

Durch den entstehenden Unterdruck werden die behandelten Hautpartien stärker durchblutet (unblutiges Schröpfen, Schröpfmassage) oder eine Ableitung von Blut (blutiges Schröpfen) bewirkt. Als Schröpfköpfe werden meistens glockenförmige Becher aus Glas oder Plastik mit etwa fünf bis zehn Zentimeter Durchmesser eingesetzt. In den Schröpfköpfen wird mithilfe eines Ballons oder Vakuumgerätes ein Unterdruck erzeugt. Die Schröpfbehandlung soll belastende Stoffe aus dem Körper entfernen, Verspannungen lösen oder die Energiebalance im Körper wiederherstellen.

Unterschiedliche Schröpf-Methoden:

Unblutiges Schröpfen

Beim unblutigen Schröpfen wird vor der Behandlung der zu behandelnde Bereich mit Rotlicht aufgewärmt. Dann werden, meistens am Rücken entlang der Wirbelsäule, sechs bis zehn Schröpfköpfe auf die Haut aufgesetzt. Durch den Unterdruck weiten sich die feinen Blutkapillare der Haut und nach wenigen Minuten entstehen zuerst blaue Flecken und dann Blutergüsse. Bleiben die Schröpfköpfe länger auf der Haut, können auch blutige Blasen entstehen. Die Behandlung dauert zehn bis fünfzehn Minuten.

Schröpfmassage

Die Schröpfmassage ist eine Variante des unblutigen Schröpfens. Dabei wird zunächst die Haut auf dem Rücken eingeölt. Der Behandler schiebt auf dieser Zone eine kleine Schröpfglocke hin und her. Die Behandlung wird abgebrochen sobald sich Haut rötet und damit eine stärkere Durchblutung anzeigt. Bei der Schröpfmassage entstehen keine Blutergüsse. Sie kommt ausschließlich bei kosmetischen Behandlungen zum Einsatz.

Blutiges Schröpfen

Für das blutige Schröpfen wird die Haut kreuzförmig eingeritzt. Nach dem Aufsetzen füllen sich die Schröpfköpfe aus den Schnitten mit Blut. Innerhalb von zehn bis zwanzig Minuten werden auf diese Weise pro Schröpfkopf etwa fünfzig Milliliter Blut abgeleitet. Die Behandlung ist schmerzhaft und die Haut wird ohne medizinische Notwendigkeit verletzt.

Trotz der langen Tradition des Schröpfens gibt es für die Wirksamkeit keine Nachweise.