Fasten: Wie funktioniert das?

Weißer Holztisch mit diversen Gegenständen für Wellnessbehandlungen
Jacqueline Schaffrath
Wellness von A bis Z

„Was ist Fasten? Welche Formen gibt es? Und welche ist die richtige für mich? Diese Fragen und mehr beantworten wir in unserem großen Wellness-Lexikon.“

Was ist Fasten?

Früher war das Fasten eng mit dem religiösen Glauben verbunden und ein fester Bestandteil aller Religionen. Es war vor allen Dingen eine Form der Askese. Das Fasten sollte dabei helfen, den Körper zu reinigen, die Willenskraft zu stärken, Buße zu tun und eine Ekstase zu erlangen, die den direkten Kontakt mit Gott herstellt.

Heute versteht man unter Fasten meistens eine mehrtägige Fastenkur. Hierbei verzichtet man freiwillig auf feste Nahrung und Genussmittel, um dem Körper etwas Gutes zu tun. Während des Fastens stellt der Körper seinen Stoffwechsel um: Fettreserven werden verbrannt, der Blutdruck, der Blutzuckerspiegel und das Cholesterin sinken. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Entzündungen, zum Beispiel bei Rheuma und Arthritis, rückläufig sind und Schmerzen abklingen.

Fasten hat bei vielen Zivilisationskrankheiten einen hervorragenden therapeutischen Effekt und kann bei Bedarf mit anderen Therapien kombiniert werden.

Welche Form des Fastens ist für mich richtig?

Wer den Entschluss gefasst hat, zu fasten, steht vor der Frage, die geeignete Fastenform für sich zu finden. Zunächst sollte der Hausarzt um Rat gefragt werden. Dann stellt sich die Frage, ob für ein paar Tage ganz auf feste Nahrung verzichtet werden soll oder ob eher eine Variante in Frage kommt, bei der man kleine Portionen über den Tag verteilt essen darf.

Es gibt verschiedene Formen des Fastens. Eine extreme Form ist das Vollfasten. Dabei handelt es sich um eine Nulldiät, bei der nur Wasser und Kräutertee getrunken werden.

Weniger spartanisch sind die Fastenformen nach Buchinger und F. X. Mayr. Bei der Methode nach Buchinger ernährt sich der Fastende nach einer Darmentleerung und einem Vorbereitungstag über fünf bis 21 Tage ausschließlich von Kräutertees, Gemüsebrühe sowie Obst- und Gemüsesäften. Während der drei- bis vierwöchigen F. X. Mayr-Kur dürfen in Milch eingeweichte, altbackene Brötchen gegessen werden. Auch während dieser Fastenkur sollte viel Kräutertee und Wasser getrunken werden.

Verschiedene Obst- und Gemüsesäfte stehen auf Tisch

Hilft das Fasten auch gegen Übergewicht?

Das Fasten ist keine Wundertherapie gegen Übergewicht. Es kann eine Initialzündung zu einer dauerhaften Ernährungsumstellung und Lebensstiloptimierung mit regelmäßiger körperlicher Bewegung sein. Bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme ist eine ärztliche Begleitung zu empfehlen.