Chiropraktik: Was ist das?

Weißer Holztisch mit diversen Gegenständen für Wellnessbehandlungen
Jacqueline Schaffrath
Wellness von A bis Z

„Was ist Chiropraktik? Wo wird die Therapie angeboten? Und wie funktioniert sie? Diese Fragen und mehr beantworten wir in unserem großen Wellness-Lexikon.“

Was ist Chiropraktik?

Der Begriff Chiropraktik wird in Deutschland gleichbedeutend mit manueller Therapie verwendet. Chirotherapie (abgeleitet von dem griechischen Wort „Cheiro“ für Hand und „praxis“ für „tätig, wirksam“) und Osteopathie sind Vorläufer und noch angewendete Varianten der manuellen Medizin. Manuelle Medizin ist eine auf Handgriffen beruhende Technik, bei der Blockierungen in den Gelenken gelöst werden sollen. Dies geschieht mittels sogenannter Manipulationen (Einwirken durch Kraftanwendung) und Mobilisation (Einwirkung durch sanften Druck) an Muskeln, Sehnen, Bändern, Haut, Bindegewebe und Knochen.

Wie lange gibt es die Chiropraktik schon?

Das Heilen mit Handgriffen an der Wirbelsäule und den Gelenken ist in vielen Kulturen bekannt. Die ältesten schriftlichen Berichte gehen auf die Chaldäer (10. bis 6. Jahrhundert v. Chr. in Babylonien) zurück. In der Volksmedizin wurden die Grifftechniken der „Gliedersetzer“, „Knochenrichter“ und „Ziehleute“ von einer Generation zur nächsten weitergegeben.

Wo wird die Therapie angeboten?

Die Chirotherapie hat sich in ganz Europa als Teil der Orthopädie beziehungsweise der physikalischen Medizin etabliert und wird in Arztpraxen, orthopädischen Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken angewendet.

Welche Beschwerden lassen sich mit Chiropraktik lindern?

Die Chiropraktik geht davon aus, dass viele Krankheiten, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Hör- und Sehstörungen sowie Schlafstörungen oder Herzbeschwerden, durch Fehlstellungen und Einklemmungen der Wirbelgelenke entstehen. Dadurch wird die Leitfähigkeit der Nerven beeinträchtigt. Das „Einrichten verschobener Wirbelgelenke“ soll die Gesundheit wiederherstellen. Allerdings wird bei chiropraktischen Verfahren kein verschobenes Gelenk eingerenkt, sondern durch eine schnelle Dehnung des Muskel- und Bandapparates das Zusammenspiel von Muskeln, Nerven und Gelenkkapseln in ein neues Gleichgewicht gebracht.

Vorsicht ist bei bereits vorgeschädigten Wirbeln, zum Beispiel bei Osteoprose (Knochenschwund) geboten. Hier kann eine Manipulation weitere, schwerwiegende Schäden verursachen. Um ein Wiederauftauchen von Blockaden zu verhindern, ist regelmäßige sportliche Betätigung wichtig. Eine gut entwickelte Rückenmuskulatur stützt und entlastet die Wirbelsäule wie ein Korsett. In physiotherapeutischen Behandlungen werden die entsprechenden Techniken erlernt und angewendet.

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