Körperfettanteil: Was ist das?

Weißer Holztisch mit diversen Gegenständen für Wellnessbehandlungen
Jacqueline Schaffrath
Wellness von A bis Z

„Was ist eigentlich der Körperfettanteil? Was ist der Unterschied zum Body-Mass-Index? Und wie kann man den Körperfettanteil berechnen? Diese Fragen und mehr beantworten wir in unserem großen Wellness-Lexikon.“

Was sagt der Körperfettanteil über das Gewicht aus?

Der Körperfettanteil, kurz KFI genannt, zeigt den prozentualen Anteil von angelagertem Fett im Verhältnis zur Gesamtmasse des Körpers. Er gibt damit genaueren Aufschluss darüber, wie sich das Gewicht eines Menschen zusammensetzt. Wir wissen, dass Personen mit demselben Gewicht durchaus einen vollkommen gegensätzlichen Körperbau aufweisen können. So kann ein Mann mit 100 Kilo schon etwas zu viel auf den Rippen haben, wohingegen ein anderer mit dem gleichen Gewicht ein reines Muskelpaket ist. Man sieht: Es ist entscheidend, neben dem Gewicht, auch seinen Körperfettanteil zu ermitteln.

Dieser lässt noch genauere Rückschlüsse auf den Gesundheits- und Fitness-Zustand zu, als beispielsweise der bisher häufig verwendete Body-Mass-Index (BMI). Letzterer bewertet im Gegensatz zum Körperfettanteil lediglich Alter, Größe und Gewicht. So kann ein durchtrainierter Sportler einen schlechteren BMI haben als eine unsportliche Person, die aufgrund eher untrainierter Muskeln schlicht leichter ist. Der Körperfettanteil lässt weniger Spielraum zu.

Frau kneift in ihre Hüfthaut, um ihren Körperfettanteil schnell zu überblicken

Körperfettanteil berechnen

Zur Ermittlung des eigenen Körperfettanteils gibt es verschiedene Methoden. Die gängigsten sind das Wiegen mit einer Körperfettwaage, die Hautfaltenmessung und die US Navy Methode.

1. Die Körperfettwaage

Diese speziellen Waagen sind sehr beliebt bei der Körperfettanteil-Analyse. Sie sind simpel in der Anwendung und man kann bequem selbst zu Hause seinen Körperfettanteil messen. Die Waage verfügt über zwei Metallplatten, auf denen die Füße positioniert werden. Bei der Messung werden Elektroimpulse, die sogenannten Bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA), durch die unteren Extremitäten geschickt. Anhand des Widerstands, auf den der Strom trifft, kann die Waage berechnen, wie viel Fett- und wie viel Muskel-Masse vorhanden ist. Fett leitet weniger gut als Muskeln oder Wasser. Desto höher der Widerstand, desto höher der Körperfettanteil.

Nachteil bei dieser Messung: Es wird nur der Unterkörper in der Messung mit einbezogen. Somit funktioniert die Analyse nur bei einer relativ gleichmäßigen Figur wirklich zuverlässig. Liegt eine überdurchschnittliche Fettablagerung im Ober- oder Unterkörper vor, ist die Messung verfälscht. Außerdem zu beachten: Der Wasserhaushalt im Körper ist stark schwankend. So kann die Waage innerhalb weniger Stunden zu unterschiedlichen Messergebnissen gelangen. Zur Kontrolle möglicher Diäterfolge ist sie aber allemal geeignet. Man muss beim Messen allerdings für möglichst gleiche Bedingungen sorgen. So kann man über einen längeren Zeitraum die Entwicklung des Körperfettanteils gut ablesen.

Frau steht auf Waage, um ihren Körperfettanteil zu messen

2. Die Hautfaltenmessung

Eine präzisere Methode, um den Körperfettanteil zu messen, ist die Hautfaltenmessung. Dabei werden die Hautfalten an verschiedenen Regionen des Körpers mit Hilfe eines sogenannten Fatcaliper gemessen. Dieser misst durch seine Zangenform die Dicke der Hautfalten an den unterschiedlichen Körperstellen. Die Messergebnisse werden anschließend in einen Rechner eingetragen, welcher aufgrund der Daten den Körperfettanteil berechnen kann. Diese Rechner finden sich auch für jeden zugänglich auf diversen Internetseiten. Am gängigsten bei dieser Messung ist die Drei-Falten Methode. Dabei werden beim Mann die Regionen Bauchfalte, Brustfalte und Beinfalte, bei den Frauen Bauchfalte, Trizepsfalte und Hüftfalte gemessen. Anfänglich müssen die Messungen pro Körperregion mehrfach durchgeführt werden, um auf den korrekten Körperfettanteil zu kommen. Die Methode bedarf ein wenig Übung, ist allerdings bei richtiger Anwendung durchaus zuverlässiger als die Körperfettwaage.

Der Körperfettanteil einer Frau wird am Oberarm mit einer Zange gemessen

3. Die US Navy Methode

Eine weitere, recht simple und günstige Methode zum Körperanteil-Berechnen ist die US Navy Methode. Für diese benötigt man lediglich ein handelsübliches Maßband. Es werden, wie auch bei der Hautfaltenmessung, verschiedene Regionen des Körpers gemessen und anschließend in einen Rechner eingetragen. Bei Frauen wird der Umfang des Bauches, Nackens und der Hüfte gemessen. Bei Männern fließt nur der Bauch- und Nackenumfang in die Analyse mit ein. Die Ergebnisse dieser Methode sind allerdings gröber, als die der anderen, jedoch auch am leichtesten und günstigsten durchführbar.

Bauchumfang eines Mannes wird von einer Doktorin mit einem Maßband gemessen