Heilfasten nach Buchinger: Was ist das?

Weißer Holztisch mit diversen Gegenständen für Wellnessbehandlungen
Jacqueline Schaffrath
Wellness von A bis Z

„Was ist das Heilfasten nach Buchinger? Wie funktioniert diese Fastenmethode? Und was bewirkt das Fasten? Diese Fragen und mehr beantworten wir in unserem großen Wellness-Lexikon.“

Therapeutisches oder religiöses Fasten?

Beim Fasten gibt es zwei unterschiedliche Ansätze. In der Medizin wird das Fasten therapeutisch eingesetzt. Bereits zur Zeit Hippokrates begann man, körperliche und seelische Erkrankungen durch Fasten zu behandeln. Eine der bekanntesten Methoden ist das Heilfasten nach Buchinger, die auf den deutschen Arzt und Naturheilkundler Otto Buchinger (1878-1966) zurückgeht.

Bei der anderen Ausrichtung handelt es sich um das religiöse Fasten. So kennt das Christentum die vorösterliche Fastenzeit und der Islam den Ramadan als Übungen religiösen Gehorsams. Darüber hinaus setzen viele Religionen und Kulturen das Fasten ein, um den Geist für spirituelle und religiöse Erfahrungen zu öffnen.

Für wen ist Heilfasten nach Buchinger geeignet?

Buchingers Methode setzt auf Prävention: Zwar ist auch kranken Menschen unter Umständen zu einer Fastenkur zu raten, doch ist nach Buchinger ein jährliches Reinfasten des gesunden Menschen der beste Schutz vor Krankheiten. Dabei darf zunächst einmal nur derjenige fasten, der genügend körperliche und seelische Reserven besitzt.

Das Wichtigste an einer Fastenkur ist laut Buchinger die richtige Einstellung. Der eigene, freie Wille zum methodischen Fasten muss vorhanden sein, dabei ist die Motivation für eine Fastenkur unterschiedlich. Sei es der Wille Gewicht zu reduzieren, zu regenerieren oder eine chronische Krankheit zu heilen.

Kann ich auch zuhause eine Fastenkur durchführen?

Wer nicht in einer Kurklinik fasten kann oder möchte, sollte sein privates Umfeld der Kur anpassen. Der Alltagsstress sollte vermieden werden, außerdem muss genügend Zeit für Bewegung und seelischen Ausgleich eingeplant werden. Beides sind elementare Bestandteile des Buchingerfastens. Beim Heilfasten nach Buchinger sind einer oder mehrere Übergangstage eingeplant, in denen der Patient circa 800 Kalorien zu sich nehmen darf. Diese sollen hauptsächlich aus Kohlenhydraten bestehen. Fett, Zucker, Alkohol und Kaffee sollten gemieden werden.

Wie läuft das Heilfasten nach Buchinger ab?

Das Fasten beginnt mit einer gründlichen Darmreinigung mit Glaubersalz oder durch einen Einlauf mit lauwarmem Kamillenwasser. Während der Fastenkur sollte jeden zweiten Tag eine Darmreinigung vorgenommen werden. Beim Fasten nach Buchinger trinkt man morgens Kräutertee und süßt ihn bei Bedarf mit etwas Bienenhonig, dazu einen frisch gepressten Obstsaft. Am Mittag gibt es Gemüsebrühe, nachmittags wieder Tee und am Abend gibt es einen frisch gepressten Gemüsesaft. Die Tagestrinkmenge beträgt idealerweise drei Liter Wasser und Kräutertee.

Sämtliche Genussmittel, wie Kaffee, Alkohol oder Zigaretten, sind während der Zeit des Fastens tabu. Die Entschlackung des Körpers wird während der Fastenkur durch ausreichend Bewegung noch unterstützt. Zudem wird durch die Bewegung verhindert, dass Muskeleiweiß statt des Schlackeneiweißes abgebaut wird. Während der Fastentage ist ein Medien- und digitales Fasten zu empfehlen. Um den Erfolg der Fastenkur nicht zu gefährden, ist es wichtig, die Ernährung langsam wieder umzustellen. Buchinger empfiehlt drei Aufbautage, die vor allem aus kleineren, kohlenhydratreichen Mahlzeiten bestehen. Die Fett- und Eiweißaufnahme soll sehr behutsam gesteigert werden.

Hauptbestandteil des Heilfastens nach Buchinger: Eine Tasse Zitronen-Ingwertee mit Honig

Welche positiven Auswirkungen hat das Fasten?

Da beim Heilfasten nach Buchinger die Getränke nicht ganz kalorienfrei sind, dafür aber ausreichend Vitamine und Mineralstoffe enthalten, sind die Stoffwechselbelastungen weit weniger hoch als beim totalen Fasten. Das Heilfasten hat vielseitige positive Auswirkungen auf die Gesundheit, dazu gehören: