Abhyanga: Was ist das?

Weißer Holztisch mit diversen Gegenständen für Wellnessbehandlungen
Jacqueline Schaffrath
Wellness von A bis Z

„Was bedeutet Abhyanga? Wie läuft eine Abhyanga-Massage ab? Und welche Arten gibt es? Die Antworten auf diese Fragen und weitere Infos finden Sie in unserem großen Wellness-Lexikon. “

Was bedeutet Abhyanga?

Die Abhyanga-Massage wird in der westlichen Welt als „die große Einölung“ bezeichnet. Sie ist eine Form der ayurvedischen Massage, die ihren Ursprung in Indien und Sri Lanka hat. Abhyanga ist eine Ganzkörper-Öl-Massage und wird klassisch synchron von zwei Masseuren durchgeführt. Ziel ist die Harmonisierung der Körperenergien nach dem ayurvedischen Verständnis. 

Abhyanga kann als Bestandteil einer Ayurveda-Therapie eingesetzt oder als einzelne Anwendung durchgeführt werden. Nach einem Beratungsgespräch mit dem Kunden wählt die Therapeutin Öle und Kräuter passend zu den Bedürfnissen aus. Diese orientieren sich an der jeweiligen Konstitution der zu behandelnden Person. Die Verfassung wird dabei an den drei ayurvedischen Energieprinzipien (Doshas) festgemacht: Vitta, Pitta und Kapha. Dabei setzt sich die Verfassung jeder Person aus einer unterschiedlichen Verteilung der drei Doshas zusammen, wobei meist eins oder zwei von diesen dominieren. 

Die Öle bestehen meist aus einem Basisöl wie dem Sesamöl, das mit Kräuterauszügen versetzt ist. Während der Abhyanga-Massage wird eine große Menge des in der Regel erwärmten Öls auf dem ganzen Körper, inklusive Kopfhaut, Ohrläppchen und Füße mit allen Zehen, verstrichen. Die im Massage-Öl enthaltenen Kräuterauszüge werden in den Körper eingebracht und sollen nach der Lehre des Ayurveda die Gesundheit fördern.

Wie läuft eine Abhyanga-Massage ab?

Allgemein wird der Abhyanga-Massage eine sehr entspannende Wirkung nachgesagt. Lange Streichungen über Haut und Muskeln, kreisenden Berührungen an den Gelenken und die Massage individueller Energiepunkte machen die Massage zu einem wohltuenden Erlebnis. Die Wahl der zu massierenden Energiepunkte hängt von dem individuellen Körperbau ab. 

Dabei führen die Massierenden bei einer Abhyanga-Massage in der Regel Streichungen in zwei Richtungen aus. Zum einen die „Anuloma“, was für die Ausstreichungen mit der Haarrichtung steht. Zum anderen die „Pratiloma“, die Streichungen entgegen der Haarrichtung. Während erstere Variante eine entspannende Wirkung hat und beruhigend wirkt, haben die Streichungen in die andere Richtung einen belebenden Effekt.

Hände der Abhyanga-Masseurin gießen Öl aus Kännchen auf den Körper

Welchen Effekt hat eine Abyhanga-Massage?

Die Wirkung der Abhyanga-Massage lässt sich nach den Aussagen der ayurvedischen Lehre in drei verschiedene Bereiche aufteilen: Zum einen soll sie wie eine klassische Massage zu einer physischen Entspannung und Lockerung des Körpers führen. Des Weiteren wirkt sich die Behandlung positiv auf das psychische Wohlbefinden aus. Innere Barrieren können gelockert und „gelöst“ werden. Eine dritte Dimension der Abhyanga-Massage ist ihr „medizinischer“ Einsatz, dabei geht es zentral um das Einbringen der Kräuterextrakte im Massageöl in den Körper.

Insgesamt soll die Abhyanga-Anwendung verschiedene positive Wirkungen auf den Körper haben. Ziel ist es, durch ausgewählte Techniken der Massage Entschlackungskanäle der Person zu öffnen und den Abtransport von Giftstoffen zu fördern. Zu den möglichen weiteren positiven Effekten einer Abhyanga-Massage zählen: 

Wer sollte eine Abhyanga-Massage in Anspruch nehmen?

Gerade für Personen, die täglich durch Sport oder Arbeit körperlich stark gefordert werden oder die ein hohes Stressgefühl haben, eignet sich die Abhyanga-Massage besonders. 

Weniger geeignet ist die Anwendung für Menschen, die gerade eine Panchakarmakur durchführen, eine Erkältung oder hohes Fieber haben oder an Verdauungsstörungen leiden.

Welche Arten der Massage gibt es?

Während der Begriff Abhyanga für die Einölung des gesamten Körpers steht, gibt es Unterarten und Teilmassagen, die zu jeweils anderen Zwecken dienen. Ayurvedische Teilmassagen sind beispielsweise: